Blog – Aktuelle Informationen und Rechtsprechung

AGB-Kontrolle: BGH fällt Grundsatzurteil zu ärztlichen Aufklärungsformularen
Ein Arzt verwendet einen Vordruck, um über eine selbst zu zahlende Vorsorgeuntersuchung aufzuklären. Aus Sicht des Bundesgerichtshofs ist das nicht zu beanstanden – auch wenn ein solches Vorgehen in anderen Lebensbereichen wohl nicht erlaubt wäre. Glaukome sind tückisch. Die auch als „Grüner Star“ bekannte Krankheit schädigt den Seh-Nerv irreversibel, wird aber oft erst spät bemerkt. […]
Was genau ist ein Nervenschaden – und wie muss er in der Aufklärung beschrieben werden?
Ärzte müssen vor einer Operation die Risiken und Gefahren im Großen und Ganzen erklären. Doch wann sind diese Voraussetzungen erfüllt? Und welche Folgen haben Aufklärungsfehler, wenn sie die Entscheidung des Patienten gar nicht beeinflussen? Ärzte in Deutschland operieren derzeit etwa 275.000 Leistenbrüche pro Jahr. Bei einem solchen Routineeingriff sollte eigentlich auch eine ausreichende Aufklärung zum […]
Massenbetrieb im Krankenhaus: Haftet der Arzt, wenn er sich an die Aufklärung nicht erinnert?
Für Mediziner mögen bestimmte Eingriffe Routine sein. Für Patienten sind sie es nicht. Das wirft die Frage auf, wie individuell das Aufklärungsgespräch vor Standard-Behandlungen ausfallen kann und muss. Grundsätzlich gilt: Ärzte müssen beweisen, dass sie einen Patienten ausreichend über die Chancen und Risiken eine Behandlung aufgeklärt haben. Nicht erforderlich ist es allerdings, dass sie sich […]
Kein Schmerzensgeld für vermeintlich überflüssige Vorhautentfernung
Kein Schmerzensgeld für vermeintlich überflüssige Vorhautentfernung Im Alter von fünf Jahren wird einem Jungen wegen einer schweren Phimose die Vorhaut entfernt. 19 Jahre später verklagt der heute Erwachsene den Operateur auf Schmerzensgeld. Zu Unrecht, wie das Oberlandesgericht Düsseldorf nun entscheid. Ein 24-jähriger Mann bringt einen Urologen vor Gericht, weil dieser ihm im Kindesalter die Vorhaut […]
Behandlungsfehler: Hohes Schmerzensgeld nach vermeidbarem Verlust beider Unterschenkel
Ihre Herz-Operation verlief reibungslos. Dennoch verließ eine Patientin aus Hamburg die Klinik als gebrochene Frau – und im Rollstuhl. Nun hat das Landgericht Hamburg in dem Fall ein Urteil gesprochen. Dass Patienten nach operativen Eingriffen Mittel zur Thromboseprophylaxe erhalten, ist Standard. Einer Patientin aus Norddeutschland wurde diese Vorsichtsmaßnahme allerdings zum Verhängnis. Fünf Tage nach der […]
Arzthaftungsrecht: Patient verunglückt im Aufwachraum – Klinik muss zahlen
Ein Patient kommt wegen einer Knie-Operation ins Krankenhaus. Der Eingriff an sich verläuft gut. Im Aufwachraum allerdings ereignet sich ein folgenschwerer Unfall, der den Mann dauerhaft an den Rollstuhl fesselt. Nun hat ein Gericht die Verantwortlichkeiten geklärt – vorerst zumindest Ein 71-jähriger Patient legt sich wegen schmerzender Knie unters Messer. Die Operation an sich ist […]
Arzthaftung: 50 000 Euro Schmerzensgeld für verspätete Krebsdiagnose
Ein Arzt verwechselt einen Tumor mit einem Bluterguss, die Patientin verstirbt. Nun hat das OLG Frankfurt/M. dem Witwer ein hohes Schmerzensgeld zuerkannt. Das letzte Wort in der Sache ist aber noch nicht gesprochen. Das Urteil lässt aufhorchen. Im Fall einer 70-jährigen Frau, die nach einer Fehldiagnose ihres Arztes an Krebs gestorben ist, hat das OLG […]
Fehlende Aufklärung: Heilpraktikerin haftet für Tod ihrer Patientin
Eine junge Frau hat Krebs, aber gute Heilungschancen. Dennoch lässt sie sich nicht nach schulmedizinischen Methoden behandeln, sondern vertraut ihrer Heilpraktikerin. Deren Behandlungsmethoden bleiben wirkungslos. Die Frau verstirbt. Ein Haftungsfall? Ein Mann hat seine Frau verloren, ein kleiner Junge wächst ohne Mutter auf. Dafür fordert der Vater des Kindes Schmerzensgeld – und erringt in zweiter […]
Schadenersatz für fehlerhafte Hüftprothese: BGH stärkt Patientenrechte
Wie gut müssen die Argumente sein, wenn ein Patient ein – für ihn ungünstiges – medizinisches Sachverständigengutachten entkräften will? Ein aktueller Beschluss des BGH macht Mut. Pro Jahr erhalten in Deutschland rund 200 000 Menschen ein künstliches Hüftgelenk. Ob die OP ein Erfolg wird, hängt aber nicht nur vom Können des Chirurgen ab, sondern von […]
Hirnschaden bei Baby: Kinderärzte haften für unterbliebene Krankenhauseinweisung
Durchfall und Erbrechen können für Säuglinge lebensbedrohlich sein. Kinderärzte müssen die Beschwerden daher ernst nehmen und entsprechend agieren – selbst dann, wenn die Eltern dies nicht tun. Es ist der Ostermontag des Jahres 2003. Kurz vor Mitternacht stellt sich eine Frau mit ihrer im Jahr zuvor geborenen Tochter in der Ambulanz einer Uniklinik vor. Das […]